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Eröffnet am17.11.2011
Letzter Beitrag am12.04.2024 13:34:08

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  • Private Cloud: Welche Wolke für welche (Gemeinde)Daten?Mag.(FH) Reinhard Haider, E-Governmentbeauftragter des OÖ Gemeindebundes | 12.12.2012 11:41:58 )

    E-Government – Vom und für Praktiker – Dezember 2012

    Während beim Artikel „E-Government: ab in die Wolke mit den Gemeindedaten?“ im Jänner 2012 die Begriffserklärung von Private- und Public-Cloud im Vordergrund stand, geht es nach der Beschreibung von Public Cloud-Produkten in der Mai-Ausgabe nun um die „Private Cloud“. Als Erinnerung: „Public“ steht in diesem Zusammenhang für Datenwolken die der breiten Öffentlichkeit leicht zugänglich sind und die üblicherweise lediglich durch Login/Passwort abgesichert sind, wie Skydrive, Dropbox, iCloud und die Mail-Anbieter GMX, Hotmail etc.

    Die Private Cloud – die private Rechnerwolke – ist wesentlich besser geschützt und für behördliche Anwendungen besser geeignet. Die Private Cloud bietet Zugang zu IT-Infrastrukturen innerhalb der eigenen Organisation (Behörde, Firma, Verein). Als weitere Wolke ist die „Community Cloud“ – die gemeinschaftliche Rechnerwolke – bekannt. Sie bietet Zugang zu IT-Infrastrukturen wie bei der Public Cloud – jedoch für einen kleineren Nutzerkreis, der sich, meist lokal bzw. regional verteilt, die Kosten teilt (z. B. mehrere städtische Behörden, Universitäten, Gemeinden, Firmen mit ähnlichen Interessen, Forschungsgemeinschaften).

    So können wir beim Gemdat-Rechenzentrum und dem Oö. Gemserver beispielsweise von einer sehr sicheren „Community-Cloud“ sprechen, während das Bundesrechenzentrum die klassische „Private Cloud“ betreibt. Eines ist beiden gemein: höchste Sicherheitsstandards.

    Für diese hohe Sicherheit wurde im Oktober 2012 das Bundesrechenzentrum mit „www.portal.at“ mit dem EuroCloud Europe Award 2012 ausgezeichnet. Das Shared-IT-Service www.portal.at wurde bereits 2001 in Betrieb genommen und bietet heute 130.000 Usern der öffentlichen Verwaltung einen organisationsübergreifenden, web-basierten Zugang zu insgesamt über 400 Anwendungen und mehr als 40 Intranet und Internet-Portalen. Einfach und einheitlich werden Dienste wie Personalmanagement und Haushaltsverrechnung des Bundes, Melderegister und Bürgerkarte oder Grundbuch bereitgestellt. Darüber hinaus stellen die E-Gov Portal Services die Basis für wichtige Bürgerportale wie Help.gv.at, USP.gv.at und gesundheit.gv.at dar.

    Aber auch am Oö. Gemserver werden die Daten ausschließlich verschlüsselt übertragen. Darauf vertrauen heute bereits 430 von 444 Gemeinden in Oberösterreich. 360 dieser Gemeinden sind übrigens bereits über Glasfaserleitungen angebunden. Vom Datencenter der Oö. Gemdat lassen sich derzeit 130 Gemeinden mit rund 1200 User servicieren. Eine weitere Cloud-Anwendung ist das Web-Standesamt, das derzeit von 280 Ämtern genutzt wird.

    Meine Meinung:
    Der Anwendungszweck bestimmt das Medium. Es ist nicht egal, ob die Meldedaten oder Personenstandsdaten in einer öffentlich zugänglichen Datenwolke liegen oder in einer abgesicherten „Private Cloud“. Die Frage nach der Anwendung von Cloud-Technologien im öffentlichen Sektor muss daher mitsamt der Beherrschbarkeit der verbundenen Risiken behandelt werden. Und da geht Sicherheit wohl über alles.

    Mag. (FH) Reinhard Haider
    E-Government-Beauftragter des OÖ. Gemeindebundes

    PS: Diskutieren Sie diesen Artikel unter der Webadresse www.ooegemeindebund.at/egovforum des Oö. Gemeindebundes.

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