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  • Wahrung der Privatsphäre im Internet: „Qwant“en statt GoogelnAL Mag. (FH) Reinhard Haider, E-Government-Beauftragter | 09.12.2019 14:57:20 )

    E-Government – Vom und für Praktiker – Dezember 2019

     

    Wahrung der Privatsphäre im Internet: „Qwant“en statt Googeln

    Wer kennt das nicht: nur kurz mal auf Google ein neues Mountainbike suchen oder eine elektrische Zahnbürste und nur Minuten später werden wir bei Amazon und vielen anderen Webseiten und Blogs mit Werbung zu tollen Bikes und Bürsten bombardiert. Außerdem sind standardmäßig derzeit die ersten vier Suchergebnisse nur jene, die von Firmen bezahlt wurden (Google Ads – gekennzeichnet mit „Anzeige“), und erst dann kommen jene der tatsächlichen weltweiten Suche. So faszinierend schnell, einfach und kostenlos Google samt Zusatzdiensten funktioniert, so nachdenklich sollte uns das Sammeln und aktive Verwerten der Daten durch den Google-Konzern „Alphabet“ machen. Insbesondere Behörden suchen Auswege aus dem kommerziellen Dilemma. Es gibt Alternativen, die besten heißen DuckDuckGo und Qwant. Letztere ist mehr als nur eine nähere Betrachtung wert. 


    www.Qwant.com

    Die Suchmaschine „Qwant“ ist die europäische Alternative zu den amerikanischen Unternehmen. Mit EU-Förderung ab 2013 in Frankreich programmiert, erlebt Qwant seit 2018 ein großes Wachstum (2018: 18 Milliarden Anfragen). Qwant ist die erste europäische Suchmaschine, die sowohl effizient als auch ethisch ist. Es stützt sich auf zwei tragende Säulen: Schutz der Privatsphäre, indem keine persönlichen Daten in Zusammenhang mit den Fragen gesammelt werden, und Gewährleistung der Neutralität und Unparteilichkeit der Ergebnisse.

    Qwant hat eine eigene WebIndexierungstechnologie, die die Privatsphäre ihrer Nutzer schützt, indem sie Tracking für Werbezwecke unterbindet. Es werden auch keine Cookies im Browser der Nutzer installiert. Qwant fragt nicht, wer Sie sind oder was Sie tun und erstellt auch keine Historie der Suchanfragen.

    Qwant kann nicht nur als Suchmaschine gestartet werden, sondern kann auch in den Standardbrowser integriert werden. So z.B. auch in Google-Chrome. Die Auswirkung: beim Eintippen von Suchbegriffen in die Befehlszeile erfolgt der Wechsel zu Qwant statt Google. Natürlich ist Qwant auch mobil für iOS und Android am Smartphone erhältlich.

    Ein Zusatznutzen: Qwant Junior ist die erste auf Kinder zugeschnittene Suchmaschine, die laut eigenen Angaben das Lernen in einem sicheren Umfeld erlaubt. Suchergebnisse werden überprüft, um unangemessenen Inhalt herauszufiltern. Schau nach auf https://www.qwantjunior.com/  Es gibt aber auch Qwant-Music und Qwant-Maps, das auf Open-Street-Map basiert und weder eine Route speichert noch nachverfolgt.


    Meine Meinung:

    Das Verb „googeln“ wurde aufgrund seiner Gattungsbegriffbildung (vgl. Cappy für Orangensaft) sogar schon in den Duden aufgenommen. Wir müssen nicht mitspielen und können unsere Daten zumindest teilweise schützen, indem wir bei der Internet-Suche auf „Qwant“ oder „DuckDuckGo“ umsteigen. Die Suchergebnisse sind gleich gut und frei von werbefinanzierten Ergebnissen. Nur ein Beispiel ist die Stadt Rennes in Frankreich, die in der Verwaltung und in den Schulen auf Qwant bzw. Qwant-Junior umgestiegen ist.

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