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Letzter Beitrag am12.04.2024 13:34:08

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  • Digitalisierung für Land und Gemeinden ist eine Pflichtaufgabe!AL Mag. (FH) Reinhard Haider, E-Governmentbeauftragter | 11.10.2022 15:49:53 )

    E-Government – Vom und für Praktiker – Oktober 2022


    Digitalisierung für Land und Gemeinden ist eine Pflichtaufgabe!


    Das Land Oberösterreich hat im Frühjahr 2022 eine Stabsstelle für Digitale Innovation geschaffen. Das hängt mit der steigenden Ressourcenknappheit Personal zusammen und mit den gestiegenen (digitalen) Ansprüchen der Bürger. Mag. Clemens Gruber, ein gebürtiger Leondinger, der an der Johannes-Kepler-Universität unter anderem Wirtschaft studierte, ist der Leiter dieser neuen "Stabsstelle Digitale Innovation". Der Aufgabenfokus liegt auf den Verwaltungsprozessen beim Land OÖ und den Bezirkshauptmannschaften.


    Durch die vielen legistischen und digitalen Schnittstellen des Landes zu den oö. Gemeinden hat diese Stabstelle auch auf die Kommunen eine große Auswirkung. Ein Interview mit dem neuen „Digitalchef“ des Landes OÖ war daher mehr als angebracht:


    Oberösterreich muss „digitalfit“ werden

    „Ich werde mir alles der Reihe nach ansehen, aber die Zeit drängt. Einer der wichtigen Punkte ist es, wie Landeshauptmann Mag. Stelzer formulierte, die oberösterreichischen Gesetze „digitalfit“ zu machen“, formulierte Clemens Gruber im Interview mit Reinhard Haider den ersten Schwerpunkt“. Gesagt. Getan. Der Begutachtungsentwurf für das „Oö. Digitalisierungsgesetz 2023“ liegt seit Sommer 2022 vor. Inhaltlich geht es für die 10 betroffenen Gesetze ganz besonders um 


    • Veröffentlichung bestimmter Inhalte primär im Internet
    • Abschaffung der Verpflichtung zur Vorlage von mehrfachen Ausfertigungen
    • Forcierung von Registerabfragen
    • Verankerung des „Once-Only-Prinzips“ und des Register- und Systemverbunds
    • Technologieneutralität


    Wirkung auf die Gemeinden

    Nach dem legistischen Intro stellte sich Mag. Clemens Gruber den Fragen über die künftige digitale Kooperation des Landes mit den oö. Gemeinden, dem stets zu klärenden Nutzen, über alte und neue Plattformen, Standards die es aufzubauen gilt, durchgängige digitale Prozesse und natürlich IT-Sicherheit. Die Fragen und Antworten werden nachstehend komprimiert dargestellt:


    Stichwort ELAK (Elektronischer Akt)?

    Der Vorteil in der öffentlichen Verwaltung ist, dass wir bereits die wesentlichen Dokumente in unseren Prozessschritten digitalisiert haben. Der nächste strategische Schritt wäre eine Weiterentwicklung hin zu einem wirklich medienbruchfreien Prozess. Das bedeutet, dass wir von einem sehr Dokumenten-dominierten hin zu einem datengetriebenen Prozess kommen.  Die Unternehmen ersparen sich das Umwandeln von bei ihnen bereits vorhandenen Daten in andere Formate (z.B. PDF), aus denen wir dann ebenfalls separat wieder für die Weiterverarbeitung die relevanten Daten extrahieren. Es wäre eine große Erleichterung für unseren Arbeitsalltag und förderlich für die Abwicklungsgeschwindigkeit, wenn wir uns diesen Medienbruch sparen. Daran arbeiten wir mit Hochdruck.


    Bauverfahren - E-Einreichung im Bereich Bau/Gewerbe?

    Hier ist ein großes Projekt unter Einbindung der Landesdienststellen, der Bezirksbauämter, Gemeinden und der Wirtschaft geplant, zeitlich ist das aber nicht so schnell machbar. Ähnliches im kleineren Rahmen ist bei durchgängigen Web-Prozessen im Bereich Soziales, Heizkosten, Förderungen, ... sicherlich umsetzbar.


    IT-Security beim Land OÖ?

    Das Land OÖ ist bei der Datensicherheit von der KPMG zertifiziert und nach menschlichem Ermessen wurde alles gegen wirksame Hackerangriffe getan.


    Elektronische Signatur?

    Die E-ID wird forciert und ist ein absolutes Muss für die zukünftige digitale Entwicklung.


    DORIS-Integration in Gemeinde-Anwendungen?

    In diesem Bereich könnten Ressourcen, Kosten und Zeit gespart werden, sodass hier Gespräche mit den wesentlichen Personen geführt werden.


    Broschüre „Chance Digitalisierung“ des Landes OÖ im Jahr 2018?

    Eine Neuauflage dieses Werkes, das sich insbesondere durch viele praktische Beispiele auszeichnet, scheint sinnvoll. Vor allem die Pandemie hat wesentlich zur Beschleunigung der digitalen Transformation beigetragen. 


    Meine Meinung:

    Ein großes Danke an Herrn Mag. Gruber, dass er sich gleich am Beginn seiner Tätigkeit für dieses Interview Zeit nahm. Zur Bewältigung der Aufgabe ist ein großes Netzwerk und der Einbezug aller Mitwirkenden einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren. Der Beginn für die „Digitalisierung als Pflichtaufgabe“ ist gemacht, alles Gute !


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