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Eröffnet am17.11.2011
Letzter Beitrag am12.04.2024 13:34:08

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  • Die Rathaus-Amtstafel: Schaukasten oder elektronisch?Mag. (FH) Reinhard Haider, E-Government-Beauftragter des OÖ. Gemeindebundes | 23.04.2012 14:10:01 )

    E-Government - Vom und für Praktiker - Dezember 2010

     

    Schon seit Jahrzehnten kennen wir die Amtstafel beim Rathaus-Eingang oder im Rathaus. Je nach Gemeinde hat sich die Amtstafel über diese Zeit mehr oder weniger verändert. Und je nach Gemeinde variieren die Inhalte sehr stark. Faktum ist, dass 99,9 % der Amtstafeln einfache Schaukästen sind, die mit papierenen Einladungen und Kundmachungen beschickt werden. In letzter Zeit sind einige Gemeinden dazu übergegangen, den Inhalt der Amtstafel auch ins Internet zu bringen, siehe z.B. www.kremsmuenster.at/amtstafel, was aber nicht die Amtstafel im herkömmlichen Sinn ersetzt sondern zusätzliches Bürgerservice darstellt.

     

    Im Hinblick auf eine elektronische Variante des „Schaukastens“ wird der interessierte Leser nun die Frage nach der rechtlichen Grundlage einer Amtstafel stellen. Hauptsächlich wirkt hier der § 94 der Oö. Gemeindeordnung, Kundmachung, welcher im Absatz 3 unter anderem bestimmt: „Die Kundmachung ist vom Bürgermeister binnen zwei Wochen nach der Beschlussfassung durch Anschlag an der Gemeindeamtstafel durchzuführen“. Weiters gibt es Bestimmungen über den Anschlagvermerk und den Umfang der Kundmachungen. Aus rechtlicher Sicht erscheint eine rein elektronische Amtstafel möglich zu sein, wenn auch noch kleinere Gesetzesänderungen (Anschlagvermerk, Anschlagzeit) erforderlich sein dürften. (Stellungnahme des Oö. Gemeindebundes, Mag. Flotzinger).

     

    Und nun der Schwenk zu einer möglichen elektronischen Amtstafel beim Eingang des Rathauses. Während in jedem Arztwartezimmer oder Bankenvorraum schon ein Bildschirm mit den neuesten Methoden zur Bekämpfung der aktuellen Viren flimmert oder verlockende Angebote von „bis zu xxx % Zinsen“ durch die Lautsprecher verkündet „bewegt“ sich auf der Gemeinde-Amtstafel noch immer nichts. Ein EU-Projekt der RiS GmbH mit den Gemeinden Freistadt, Garsten und Kremsmünster bringt nun allerdings Bewegung in die Sache.

     

    Die Herausforderung im Projekt war jedoch, die Informationen vollständig und für die Bürger praktikabel nutzbar auf einer E-Amtstafel (Bildschirm) beim Rathaus anzuzeigen. Dass die gleiche Information dieser „Tafel“ auch auf der Homepage der Gemeinde aufscheint ist selbstverständlich und ohne Aufwand machbar. Um die Attraktivität der Amtstafel als Ganzes zu heben ist es wünschenswert, dass auch andere Inhalte wie Fotos oder Videos und Informationen der Gemeinde-Privatwirtschaftsverwaltung zu sehen sind. Dies würde mehr Menschen zur Amtstafel bringen, die automatisch auch die amtlichen Informationen konsumieren würden (Beispiel Informationsmix in der Gemeindezeitung). Doch während bei Ärzten und Banken die Inhalte zentral für oft hunderte Ausgabegeräte eingespielt werden, sind bei der Gemeinde-Amtstafel wieder die Gemeindemitarbeiter für die individuelle Betreuung zuständig. Das bedeutet, dass der Aufwand für die Einbringung der Inhalte minimiert werden muss. Redundanzen können nur vermieden werden, wenn es ein Eingabetool gibt.

     

    Damit auch ältere oder benachteiligte Menschen weiterhin die Inhalte der Amtstafel erfassen können, gibt es technische Möglichkeiten wie einen berührungsintensiven Touch-Screen oder Druckknöpfe a la PC-Maus, die ein Umblättern oder Umschalten auf andere Inhalte ermöglichen.

    Meine Meinung:

    Im 21. Jahrhundert sollte auch die E-Amtstafel für Gemeinden ein Thema sein. Voraussetzungen: Der Nutzen für die Bürgerinnen und Bürger wird erhöht und der Aufwand für die Gemeindemitarbeiter steigt nicht. Das Projekt der drei Gemeinden Freistadt, Garsten und Kremsmünster mit der RiS GmbH steht kurz vor dem Abschluss und wird im Frühjahr 2011 umgesetzt. Anschließend berichtet die Oö. Gemeindezeitung wieder darüber.

     

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