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Eröffnet am17.11.2011
Letzter Beitrag am12.04.2024 13:34:08

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  • Geschlechtergerechte Texte mit Microsoft-Word schreibenMag. (FH) Reinhard Haider, E-Government-Beauftragter des OÖ. Gemeindebundes | 23.04.2012 15:33:02 )

    E-Government – Vom und für Praktiker – September 2011

    Die öffentliche Verwaltung soll bei der geschlechtergerechten Schreibweise (gendering) vorbildlich sein. Seit Juli 2011 kann man mit einem Zusatz für Microsoft Office ganz einfach die geschriebenen Texte danach überprüfen. Durch die Initiative des Bundeskanzleramtes und der Bundesministerin für Frauen und Öffentlichen Dienst wurde in Kooperation mit Microsoft Österreich eine spezielle Erweiterung (Add-In) für Microsoft Word 2007 und 2010 entwickelt. Das ist weltweit einzigartig.

    Gendering Add-In
    Die anwendungsfreundliche Lösung bietet wertvolle Hinweise mit Vorschlägen und unterstützt so beim richtigen Gendern. Weiters wird den Benutzerinnen und Benutzern die Möglichkeit eröffnet, das Modul auf eigene Bedürfnisse anzupassen oder auch zu erweitern, denn das Werkzeug steht als Open Source Software unter der kostenfreien Lizenz (Microsoft Public License) für Anpassungen und Erweiterungen auf der Open Source Community Plattform CodePlex zur Verfügung. Sie finden dort neben den offenen Quellcodes auch das fertig kompilierte Installationspaket sowie Dokumentation und die offenen Dateien der Worttabellen zur Anpassung.

    Download unter http://gendering.codeplex.com/releases/view/68448

    Praktisches Arbeiten mit Gendering Add-In
    Nach der Installation in wenigen Minuten steht in Word ganz rechts oben die zusätzliche Karteikarte (Ribbon) „Gendering“ zur Verfügung. Wichtig ist, dass das zu überpüfende Dokument im Microsoft-Format „docx“ vorhanden ist. Nach Klick auf „Gendering“ kann für die Überprüfung folgende Auswahl getroffen werden:

    • Vollform: Es sollen Ersatzbegriffe wie folgt vorgeschlagen werden: „Benutzerinnen und Benutzer“ oder ein im Wortkatalog festgelegter Ersatzbegriff wie z.B. Team als Ersatz für Mannschaft
    • Binnen-I: Dazu als Alternativvorschlag: BenutzerInnen

    Mit dem Klick auf „Überprüfen“ erfolgt die Überprüfung des Textes und die Markierung der gefundenen Wörter und Begriffe. Jedes einzelne Wort des Textes wird mit ungefähr 500 Wörtern (320 Begriffe + 3. Fall) und daher insgesamt mit mehr als 1500 Einträgen verglichen. Die Anzahl der Begriffe hängt davon ab, wie umfangreich der Wortkatalog definiert wurde. Die gefundenen Worte und Begriffe werden mit einer hellgrauen Unterlegung markiert und so den Benutzerinnen und Benutzern sichtbar gemacht. Aufgrund des Einsatzes von Suchalgorithmen ergeben sich daraus einige Ungenauigkeiten bzw. werden mehr Begriffe gefunden als notwendig wäre.

    Schließlich werden die gefundenen Wörter und Begriffe hellgrau unterlegt und dafür per Dropdown-Liste Ersatzvorschläge gemacht - siehe nebenstehende Grafik. Es liegt an den Benutzerinnen und Benutzern, den Vorschlag (per Mausklick) anzunehmen oder auch nicht.

    Meine Meinung:
    Gendergerechtes Formulieren ist nicht einfach und daher die automatische Überprüfung der geschriebenen Texte mit diesem Word-Add-In zu empfehlen. Warum sollte nicht aus den „Beamten“ die „Beamtenschaft“ werden oder aus der „Frau Magister“ die „Frau Magistra“. Ob man aus der „Mannschaft“ unbedingt eine „Belegschaft“ machen muss oder aus den „Einwohnern“ die „EinwohnerInnen“ bzw. „Einwohnerinnen und Einwohner“ liegt weiterhin im Ermessen der Schreibenden.

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