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  • Open Government-Data: Für Klein- und Mittelgemeinden gilt „Open Mind vor Open Data“Mag.(FH) Reinhard Haider, E-Government-Beauftragter des OÖ Gemeindebundes | 17.07.2012 10:48:07 )

    E-Government – Vom und für Praktiker – Juli 2012

     

    „Open Government“ ist derzeit in der behördlichen Online-Branche das Stichwort der Stunde. Es geht dabei es um eine andere Kultur des Umgangs von Verwaltung und Politik mit Bürgerinnen und Bürgern. Politik und Verwaltung öffnen sich im Sinne des modernen Public Managements mehr in Richtung ihrer Bürger. Im Vordergrund steht die Strategie und nicht die Technologie. Die Grundsätze sind Transparenz, Partizipation und großflächige Zusammenarbeit (Kollaboration).

     

    Die großen Städte wie New York, London, München, Wien & Co sind bereits sehr gut aufgestellt und beliefern die Wirtschaft und andere Interessenten mit vielen Daten. Beispiele für die Nutzung sind die Wiener Handy-App „WC-Finder“, der Stadtführer New York, die Bibliotheken in Bremen, die Hundekotbehälter in Deutschland und viele andere.

     

    Doch wie geht es in diesem Zusammenhang den Klein- und Mittelgemeinden? Sie haben einerseits wesentlich weniger Ressourcen (Mitarbeiter, Know-How, …), andererseits auch weniger Daten. Als erste Gemeinde Österreichs hat sich Kremsmünster mit Open Government beschäftigt. Kremsmünster ist seit Jahren Vorreiter im E-Government (Website-CMS, E-Signatur, papierlose Verfahren, …) und hat als Pilotgemeinde Erfahrungen gesammelt und weitergegeben.

     

    Reinhard Haider, Amtsleiter der Marktgemeinde Kremsmünster, www.kremsmuenster.at, stellte den Kremsmünsterer Weg auf der E-Government-Messe in Graz im Juni 2012 vor. Er verwies auf die Fraunhofer-Studie 2012, der zufolge sich Open Data-Portale sowohl an Personen als interaktive Nutzer richten, als auch an Verarbeitung durch automatische Dienste. Jedenfalls lautete der Schlussappell des Kremsmünsterer Amtsleiters: „Open Mind vor Open Data, denn viele Gemeinden haben bei der Information der Bürger noch einen Aufholbedarf. Einige Beispiele: nur rund die Hälfte aller Gemeinden in Österreich bieten den Bürgern die Gemeinderatsprotokolle zum Download an, nur jede zwölfte Gemeinde verlinkt auf der Homepage auf Soziale Netzwerke und betreibt diese aktiv, ein Diskussionsforum bieten gar nur 6 % aller Gemeinden.

     

    Die interessanten maschinenlesbaren Daten von Gemeinden sind überwiegend bei anderen Portalen offen verfügbar: Wahldaten und Geoinfrastrukturdaten bei den Ländern bzw. der Statistik Austria, die Budgetdaten bei der Statistik Austria, …

     

    Kremsmünster: Erstes OGD-Portal einer Klein- und Mittelgemeinde

    Nichts desto trotz hat Kremsmünster das erste Open-Government-Data-Portal einer Klein- und Mittelgemeinde in Österreich bereits seit Juni geöffnet. (http://data.kremsmuenster.gv.at ). „Neben den Budgetdaten der vergangenen zehn Jahre sind auch die GPX-Daten eines Wanderweges sowie einer Laufrunde zum Download zu finden“, freut sich Bürgermeister Gerhard Obernberger über diese Innovation.

     

    Findige Programmierer haben binnen weniger Tage die Budgetdaten der Marktgemeinde Kremsmünster vom Portal geladen und diese visualisiert (http://www.open3.at/projekte/kremsmuenster-haushalt-2003-2012-visualisierung). Rund 400 solcher Datensätze aus ganz Österreich sind im Portal http://data.gv.at/ abzurufen.

     

    Meine Meinung:

    Kleine und mittlere Gemeinden sollten die Open Government-Initiative als Chance begreifen, über die Öffnung der eigenen Informationen und Daten nachzudenken. Biete ich zeitnahe Informationen für die Bürger ? Stehen die GR-Tagesordnungen und meine Gemeinderatsprotokolle zum Download zur Verfügung ? Erlaube ich eine virtuelle Diskussion ? Bin ich in sozialen Netzwerken vertreten ? Das könnten Fragen sein, welche sich die Gemeinden in diesem Zusammenhang stellen. „Open Mind“ also. Zusätzlich sollte das Augenmerk den maschinenlesbaren Daten wie Budgetzahlen oder Wanderwegen gelten.

     

    Mag. (FH) Reinhard Haider

    E-Government-Beauftragter des OÖ. Gemeindebundes

     

    PS: Diskutieren Sie diesen Artikel unter der Webadresse www.ooegemeindebund.at/egovforum des Oö. Gemeindebundes.

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