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Letzter Beitrag am12.04.2024 13:34:08

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  • Contact Tracing: „Stopp-Corona-App“ hilft mitAL Mag. (FH) Reinhard Haider, E-Government-Beauftragter | 25.01.2021 08:18:35 )

    E-Government – Vom und für Praktiker – Dezember 2020

     

    Contact Tracing: „Stopp-Corona-App“ hilft mit

    Die Medien sind voll davon: „Kritik an mangelhaftem Contact Tracing der Länder (OÖN 25.11.2020)“ oder „Mehr Personal für Contact Tracing ist erforderlich (SN 24.11.2020)“. Dieses Contact Tracing, also die Kontaktpersonennachverfolgung, wird derzeit von den Bundes- und Landesbehörden abgewickelt mit Tendenz zur Überforderung der Mitarbeiter durch permanente Steigerung der Fälle. Es sind mehr Mitarbeiter erforderlich, weil ansonsten die Ungenauigkeit steigt. 

    Als Kontaktpersonennachverfolgung (englisch Contact Tracing) bezeichnet man im Rahmen der Umgebungsuntersuchung das Nachverfolgen von Kontaktpersonen, sowie das aktive Ermitteln von Personen, die Kontakt zu einem Erkrankten hatten und infiziert sein könnten. 

    Verständlicherweise ist nun auch im Gespräch, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeinden einzubeziehen. Von den geplanten Massen-Corona-Schnelltests, die gerade in Vorbereitung sind, und der ungeklärten Abwicklung noch ganz zu schweigen. Geht man wie in Südtirol von einem Prozent positiv getesteter Personen aus, dann schließt sich der Kreis der Anforderung an die behördlichen Personalkapazitäten insofern, als noch mehr Personal für die Nachverfolgung der Kontaktpersonen erforderlich ist. Wie kann das alles bewältigt werden? 

    Mehr Personal wird benötigt

    Einerseits braucht die Ausweitung von Contact Tracing natürlich die Solidarität der Behördenebenen untereinander. Hier gibt es politische Gespräche, in die natürlich auch der Gemeindebund einbezogen ist. Aber letztlich wird mehr Personal benötigt und das wird sich unweigerlich auf die Gemeinden auswirken.

    Technologie hilft: Corona-Apps

    Der Start der „Stopp-Corona-App“ in Österreich war aus mehreren Gründen holprig. Mittlerweile ist nicht nur die österreichische App ausgereift, sondern auch die Apps der Nachbarländer. In Deutschland gibt es die „Corona-Warn-App“, die vom Robert-Koch-Institut für die deutsche Bundesregierung herausgegeben wird. Diese ist in 20 Sprachen für alle EU-Länder verfügbar, also auch für Österreich und für Reisen in Europa gut verwendbar. In Finnland gibt es die „Corona-Blitz-App“, die von 2,5 Millionen der 5,5 Millionen Finnen verwendet wird und ein Schlüsselfaktor ist für die Test-, Rückverfolgungs-, Isolierungs- und Behandlungsstrategie. „Nur so können Infektionsketten durchbrochen werden“ (Die Presse, Finnisches Gesundheitsministerium). Es gilt hier der Netzwerkeffekt: Wenn es viele Leute nützen, gibt es auch viel individuellen Nutzen und Anreize, das zu verwenden“. Leider gilt das auch umgekehrt.

    „Corona-Stopp-App“ des Österreichischen Roten Kreuzes

    Diese auch von der Bundesregierung empfohlene App ist spätestens seit dem Update im Juli 2020 auf internationalem Standard und bietet den automatischen Handshake. Das bedeutet, alle Kontakte zu einem anderen Handy die länger als 5 Minuten dauern werden anonymisiert im COVID-19 Benachrichtigungsprotokoll aufgezeichnet und im Erkrankungsfall kann man eine Benachrichtigung auslösen. Über eine Million Menschen haben die App schon auf ihr Smartphone geladen, weniger als die Hälfte nützen sie auch aktiv. Zu wenig, obwohl schon 2.500 Infizierte damit informiert haben. Wie funktioniert die App:

    Nach dem Download aus dem Playstore für Android oder Appstore von Apple ist nur darauf zu achten, dass Bluetooth am Handy aktiviert ist, die Batterieeinstellungen nicht auf extremen Sparmodus stehen und der „Automatische Handshake“ eingeschaltet ist. Die im Betriebssystem von Android und Apple seit Frühjahr 2020 implementierten „Covid-19-Benachrichtigungen“ werden aktiviert, sobald die neu installierte Corona-App gestartet wird. Jedenfalls haben hier Google und Apple in einer Gemeinschaftsarbeit ihre Betriebssysteme für Kontaktnachverfolgung fit gemacht.

    Benachrichtigungsfunktion der App

    Ab dem Zeitpunkt der App-Installation werden dann über Bluetooth mit anderen App-Nutzern Zufall-IDs ausgetauscht und im Benachrichtigungsprotokoll des Gerätes gespeichert. Wenn ein Kontakt von Ihnen erkrankt, dann erhalten Sie eine Benachrichtigung samt Empfehlung, wie lange Sie als Vorsichtsmaßnahme in Quarantäne bleiben sollten. Sind Sie selbst an Corona erkrankt, dann können Sie über die Funktion „Ärztliche Bestätigung melden“ und einer Verifizierung der Handy-Nummer ihre Kontakte der letzten 14 Tage anonymisiert verständigen.

    Im Menü unter „Gespeicherte IDs“ und „App-Einstellungen öffnen“ gelangt man zum Betriebssystem und zum „Covid-19-Benachrichtigungsprotokoll“. Hier ist sichtbar, wie viele Kontakte, besser gesagt wie viele Überprüfungen auf eine mögliche Begegnung mit einer infizierten Person es in den letzten 14 Tage gegeben hat. Durch die Anonymisierung gibt es natürlich keinen Namen, keine Handy-Nummer oder Ähnliches. 

     

    Meine Meinung:

    Im Nachhinein ist es nicht leicht anzugeben, mit welchen Personen man nach seiner Infektion mit dem Coronavirus Kontakt hatte. Dadurch geht viel Zeit verloren und es wird Contract Tracing-Personal in Anspruch genommen. So ist die „Stopp-Corona-App“ des Roten Kreuzes eine Hilfe für die Behörden, die Infektionsketten nachzuverfolgen und zu unterbrechen und die Ausbreitung der COVID-19-Pandemie einzudämmen. Der Datenschutz ist gewährleistet. Es spricht vieles dafür, diese App zu nützen.

     

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